
Was bedeutet «Slicing»?
"Slicing" bedeutet wörtlich übersetzt: "Schleifen". Bei einigen zahnmedizinischen Behandlungen ist ein minimales Schleifen oder besser gesagt eine feine Politur der Zähne nötig, um genügend Platz zu schaffen. Zum Beispiel bei einer Zahnbewegung mit Alignern oder auch, um die Zähne optimal auf das fachgerechte Anbringen von Veneers vorzubereiten.
Beim Slicing wird mit einem feinen Politurstreifen eine minimale Schicht der Zahnschmelz-Oberfläche abgetragen. Dabei wird in den Zahnzwischenräumen gerade so viel Platz geschaffen, dass sich die Zähne bei der geplanten kieferorthopädischen Behandlung nicht gegenseitig blockieren. Das Slicing ist also bei vorliegendem Engstand Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung. Die notwendigen Mini-Lücken sind übrigens mit blossem Auge kaum bis gar nicht sichtbar. In der Zahnmedizin beschreiben Stripping, Slicing oder auch Zahnkontourierung ähnliche Techniken.


Achtung: Bei Bildern von komplett runtergeschliffenen Zähnen, die im Netz kursieren, handelt es sich in den meisten Fällen nicht um Veneers. Was als Veneers verkauft wird, sind dann meistens Vollkronen, wofür mehr Zahnsubstanz abgeschliffen werden muss. Bei einem gesunden Zahn ist ein derartiges Abschleifen in der Regel nicht nötig.
Wieso Zähne schleifen?
Eine Übersicht über Gründe und Methoden des professionellen Zähneschleifens in der Zahnmedizin
Es gibt verschiedene Gründe, wieso eine sanfte Zahnzwischenraumpolitur oder Zähne-Schleifen nötig sein kann. Im Netz und auf Sozialen Medien sind immer wieder Videos im Umlauf, bei denen sich vor allem Jugendliche ihre Zähne selber schleifen – häufig mit einer Nagelfeile. Gründe sind meistens ästhetisch bedingt, zum Beispiel um ungleiche Zähne zu korrigieren. Dieser Trend ist gefährlich und sollte natürlich keinesfalls nachgemacht werden.
Zähne schleifen sollte unbedingt und immer von einem Fachmann oder einer Fachfrau mit den richtigen Instrumenten sowie unter Beachtung der anatomischen Gegebenheiten durchgeführt werden, um dem Zahn nicht zu schädigen.
Zähne schleifen oder polieren kann in der Zahnmedizin folgende Gründe haben:
- Abgebrochene Zähne
- Für die Aligner Behandlung
- Für die Veneers Behandlung
- Um Kronen und Brücken anzubringen
- Für ästhetische Korrekturen wie Shaping, Finishing oder Contouring
Häufige Fragen zum Zähneschleifen
Was ist der Zahnschmelz?
Der Zahnschmelz ist die äussere Schicht des Zahnes und variiert je nach Zahn und Zahnform zwischen 1,5 und 3 mm Schichtdicke.


Slicing bei Alignern
Bei einigen Zahnkorrekturen mit Alignern kann es notwendig sein, einen minimalen Teil in den Zahnzwischenräumen sanft abzutragen. Man spricht hier von interproximaler Schmelzreduktion.

Diese Zahnpolitur ist minimalinvasiv und schmerzfrei. Der neu geschaffene Platz bleibt nur temporär, da sich die Zähne durch die Aligner in die richtige Position bewegen. Sorgen um bleibende Zahnlücken sind also unbegründet. Eine interproximale Schmelzreduktion stellt eine Alternative zum Zahnziehen dar. Um bei einer klassischen oder anderen Arten von Zahnspange Platz für Bewegungen zu schaffen, müssen ab einem gewissen Platzmangel Zähne gezogen werden. Das minimale Abschleifen in den Zahnzwischenräumen bei einer Aligner Behandlung ersetzt diese Extraktion.
Eine in der Kieferorthopädie gut bewährte Technik


Veneers ohne Abschleifen: Gibt es Alternativen?
Es gibt auch Veneers, die ohne Slicing funktionieren. Man spricht hier von Non-Prep Veneers (z.B. Lumineers). Lumineers sind eine beliebte Alternative zu herkömmlichen Veneers, sind aber nicht immer für die gleichen Indikationen geeignet.
Zähne abschleifen für Kronen
Um Kronen, Brücken und andere Zahnersätze anzubringen, müssen Zähne ebenfalls geschliffen werden. In der Regel wird hierbei mehr Zahnsubstanz abgetragen als beim Slicing für Veneers oder Aligner. Kronen bedecken den kompletten Zahn und haben dementsprechend dickere Seitenwände. Da Kronen häufig bei abgenutzten Zähnen eingesetzt werden, wird hier je nach Fall entschieden, wie viel vom Zahn abgetragen werden muss. Damit eine Krone fest am Zahn verankert werden kann, muss der Zahnstumpf stabil und gesund sein. Ungesunde Zahnsubstanz muss dementsprechend vorher abgeschliffen werden.

Zähne gerade und in Form schleifen mit Shaping und Contouring
Eine Übersicht über Zahnschleiftechniken zur Formkorrektur und Verbesserung der Zahnstellung.
Zähne zu beschleifen hat oftmals ästhetische Gründe. Abgestossene oder schräge Zahnkanten können so einfach und schnell in Form poliert werden – ohne Schädigung für den Zahn. Besonders beliebt ist das sogenannte Shaping. Damit können kleinere Formveränderungen vorgenommen werden, beispielsweise das Anpassen oder Kürzen langer, spitzer Eckzähne. Der Zahn wird dann wortwörtlich in Form geschliffen. Durch Shaping können Zahnzwischenräume ebenfalls leichter zugänglicher gemacht werden, zum Beispiel zur korrekten Verwendung von Zahnseide. Das kann unter Umständen wichtig sein für eine umfängliche Mundhygiene.
Häufige Fragen zum Zahnschleifen
Wie beschleift man die Zähne am besten?
Zähne können entweder manuell oder maschinell geschliffen werden.
Manuelles Zähne-Schleifen mit Slicing Strips
Beim manuellen Schleifen werden Slicing Strips in verschiedenen Stärken und Körnungen verwendet. Das ist ein diamantiertes Metallband, welches wie Zahnseide in den Zahnzwischenräumen hin und her bewegt wird, um einen minimalen Teil abzutragen. Diese Behandlung kann problemlos ohne Betäubung durchgeführt werden, ist schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.
Maschinelles Zähne-Schleifen mit Geräten
Mit rotierenden, oszillierenden Geräten kann das manuelle Schleifen ersetzt werden. Besonders bei starkem Engstand, wo zwischen fast allen Zähnen etwas Platz gemacht werden muss, wird zu einem Gerät gegriffen. Auch hier gibt es verschiedene Strips in verschiedenen Stärken. So kann beispielsweise zwischen einem Strip gewählt werden, bei dem nur eine Seite aufgeraut ist, oder einem, bei dem beide Seiten so beschichtet sind, dass sowohl der Zahn rechts wie auch der links, abgeschliffen werden können.
Sowohl das manuelle wie auch das maschinelle Slicing sind bei richtiger Anwendung und unter Beachtung der Grenzwerte medizinisch völlig unbedenklich.